Faszination Tiger

                         

 

Geschmeidig schleicht er durch den Wald, voller Anmut und Eleganz. Auf seinem Fell ziehen sich schwarze Streifen über den roten Hintergrund, sein Anblick erinnert an ein loderndes Feuer. Fast scheint es, als wolle der Tiger eine Warnung aussenden: Seht her, ich bin wunderschön - und gefährlich. 

Ein Symbol für Stärke
Die Menschen fürchten und bewundern den Tiger. In vielen Ländern wurde und wird er gnadenlos gejagt - und gleichzeitig verehrt. Im Hinduismus, der grössten indischen Religion, gilt er als Reittier der wichtigen Göttin Durga. In China steh jeden 12. Jahr in seinem Zeichen. In den Ländern Südostasiens ziert er Banknoten, Postmarken und in Malaysia sogar das Nationalwappen.
Auch in Europa übt der Tiger eine Faszination aus - obwohl er bei uns nie heimisch war. Auf Frühstücksflocken-Packungen prangt zum Beispiel ein Tiger, es werden Eishockey-Mannschaften nach ihm benannt, wie etwa die "SCL Tigers" aus Langnau. Es gibt Lieder, die die schöne Raubkatze besingen und Benzinfirmen, die mit dem Tiger werben. Er ist ein Symbol für Kraft und Schönheit, und manch einer hätte am liebsten etwas vom Mut und von der Kraft des mächtigen Raubtiers in sich.

Tigermedizin
Die Bewunderung wird dem Tiger aber auch zum Verhängnis. In China, Taiwan und Südkorea gelten Tigerknochen als Heilmittel gegen Rheuma, Geschwüre und "böse Geister". Besonders Männer glauben zudem, dass die Kraft des Tigers auf sie übergeht, wenn sie Teile von ihm essen. Mit diesem faulen Zauber lässt sich viel Geld verdienen: Bis zu umgerechnet über 10'000 Franken werden auf dem Schwarzmarkt für die Überreste eines einzigen Tigers bezahlt. Kein Wunder gehen viele Jäger auf Tigerjagd, obwohl dies streng verboten ist.

Ein gejagter Jäger
Obwohl der Tiger gross und stark ist, stärker als ein Mensch: Gegen die Übermacht der gut ausgerüsteten Jäger kann auch die kräftige Raubkatze nichts ausrichten. Der WWF und andere Organisationen versuchen Druck auf die Regierungen von China, Taiwan und Südkorea auszuüben, damit sie endlich etwas gegen den Verkauf von Tigerprodukten unternehmen.

 

                                                        
Steckbrief (sibirischer Tiger oder Amurtiger)
- ist der grösste aller Tiger
- wird bis zu 4 m lang und 300 kg schwer
- hat ein Revier von bis zu 4000 km2 Grösse. Das ist eineinhalb so gross wie der Kanton Tessin und fast zwanzigmal so gross wie der Kanton Zug.
- hat einen Pelz, der ihn auch bei minus 40 Grad wärmt.
- ist ein Einzelgänger
- jagt in der Abenddämmerung
- liebt das Wasser
Es leben heute noch etwa 400 Amurtiger im russischen Fernen Osten.

Tigerlinks
- www.wwwf.ch (Unter Artenschutz > Tiere > Tiger)
- www.wwf.de/regionen/welt/amur
- www.panda.org/species/tiger (englisch)
- www.bigcats.de
- www.tiger-online.org
- www.kidogos-bigcats.de
- www.tigerfreund.de

Nachwuchs bei Familie Tiger
Tiger sind normalerweise zwar Einzelgänger, aber in der Paarungszeit tun sie sich über längere Zeit zusammen. Etwa hundert Tage dauert die Schwangerschaft. Danach bringt die Tigerin drei bis vier Junge auf die Welt, an einem gut geschützten Platz, am liebsten im hohen Gras. Bis zu zwei Jahren bleiben die Kinder bei ihrer Mutter - der Vater ist unterdessen längst wieder in seinem eigenen Revier. In der Kindheit lernen die jungen Tiger von ihrer Mutter alles, was sie für ein Tigerleben brauchen, vor allem die Jagd. Sonst ist so ein Tigerleben nicht besonders schwierig, denn natürliche Feinde haben Tiger keine - ausser leider dem Menschen.

Nächtliche Jagd
Wenn es dunkel wird, macht sich der Tiger auf die Jagd. Tiger sind Raubkatzen: Sie ernähren sich von Fleisch frisch gejagter Tiere. In der Taiga finden sie vor allem Hirsche und Wildschweine. Gut getarnt wartet der Tiger, bis ein Beutetier in die Nähe kommt. Dann schleicht er sich bis auf wenige Meter an, und mit zwei, drei grossen Sprüngen erreicht er sein Abendessen.
Ein Tiger braucht etwa acht Kilogramm Fleisch am Tag. Da seine Jagd aber nicht jedes Mal erfolgreich verläuft, kann er auch sehr viel mehr auf einmal fressen.
Auf seinen Jagdstreifzügen legt er bis zu 30 Kilometer pro Nacht zurück. Da es immer weniger Wildtiere hat in der Taiga, treibt es die Tiger in die Nähe der Dörfer zu den Viehweiden. Das bedeutet den sicheren Tod: Sie werden gnadenlos erschossen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Taiga von China und Russland her besiedelt. Damit begann die Jagd auf Tiger. Nach hundert Jahre gab es gerade noch 30 Amurtiger in der ganzen Taiga! Nach 1950 haben sich die Bestände dank Jagdverboten und Reservaten wieder etwas erholt, doch der Amurtiger ist noch nicht gerettet. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wächst der Druck aber wieder. Die Armut der Menschen heizt die Wilderei und die Abholzung der Wälder an.

Einige Bilder

                            

                     

Mehr Tigerbilder findest du HIER.

 

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